Virtueller Teamworkshop: Ist das möglich?
Noch vor einem Jahr hätte ich diese Frage mit „nein“ beantwortet. Doch das Jahr 2020, mit alle seinen Herausforderungen, lehrt mich viel. Unter anderem, dass virtuelle Teamworkshops sehr wohl möglich sind.
Schon die Auftragsklärung einer kurzfristigen Anfrage fand in diesem Oktober via Skype statt und somit auch das Kennenlernen zwischen dem Teamleiter und mir. Die Ziele für die zwei Tage standen schnell fest: Das Team war neu zusammengewürfelt. Die Teammitglieder sollten sich besser kennenlernen, sich über Ihre unterschiedlichen Wertehaltungen und Erwartungen an die Zusammenarbeit austauschen und auf dieser Basis Teamspielregeln erarbeiten. Fachlich ging es um Aufgabenabgrenzung innerhalb des Teams, aber auch nach außen hin.
Ich führte zwei sehr fokussierte Vorgespräche mit dem Teamleiter über Skype, in denen wir uns für den ersten Workshop vorbereiteten, der damals noch als Präsenztag geplant war. Zwei Tage davor begann der zweite harte Lockdown. Deswegen erhielt ich die Nachricht, dass mein Kunde den Workshop nun virtuell abhalten möchte: „Bitte machen Sie sich Gedanken, welche geplanten Inhalte wir wie virtuell abhalten können. Den Termin möchte ich halten.“
So schnell kann es gehen. Ich war mobilisiert und auch motiviert. Bis dahin war ich noch in einer Haltung, die von Skepsis und innerem Widerstand geprägt war: „Eine Präsenzveranstaltung ist durch nichts zu ersetzen, gerade wenn es um Entwicklung von Menschen und Teams geht. Wie soll das online gelingen?“
Glücklicherweise konnte mir hier eine Kollegin weiterhelfen, die bereits viel Erfahrung mit Online Workshops gesammelt hatte. Der gute Tipp: eine virtuelle Pinnwand und Whitewall. Nachdem ich mich mit den dafür zuständigen Programmen vertraut gemacht hatte, gestaltete ich animierte Folien und überlegte mir ein paar kurze Interventionen für zwischendurch. Somit gelang es, etwas mehr Lebendigkeit in die virtuelle Arbeit hineinzubringen. Das geplante Design für den Tag blieb jedoch in seinen Grundzügen bestehen, nur die Methoden wurden andere.
Als dann alles zur Präsentation bereit war, fand eine weitere Vorbesprechung mit dem Teamleiter statt. Wir teilten uns die Vorbereitungsarbeiten mit der virtuellen Pinwand auf und waren positiv gestimmt, denn etwas Gutes stand in diesem schon Moment fest: Wir würden die Masken gegen die Kameras austauschen und somit endlich wieder die Möglichkeit haben, die gesamte Mimik des Gegenübers wahrzunehmen.
Mit guter Laune gingen wir also in den Workshop hinein und noch viel zufriedener wieder hinaus. Denn der Tag lief gut, der Follow-up Workshop auch und die vereinbarten Ziele wurden erreicht. Ich bin somit sehr dankbar für diese Gelegenheit und diese Chance, die mein Kunde und ich ergriffen haben. Zwar steht für mich nach wie vor fest, dass ein Präsenzworkshop darüber hinaus noch viel mehr ermöglicht, aber ich muss zugeben: In der Corona-Zeit, kann sich die Online-Variante definitiv auch sehen lassen :).